Zuckerwatte

#studiobounce Constantin Wallhäuser

Constantin Wallhäuser (*1975) arbeitet im Bereich Film und Installation. Zwischen kinetischem Schwindel und der Mehrdeutigkeit von Licht befasst sich der Künstler intensiv mit akustischen Effekten sowie den Sehnsüchten, die durch Musik ausgelöst werden (also Wut, Liebe, Passion, Angst, Glamour). Für LÜCKE hat er eine Auswahl von Musikalben, die in seinem Düsseldorfer Atelier laufen, zusammengestellt und kommentiert.

1. Lou Reed, The Raven (2003). Reeds Konzeptalbum zu Robert Wilsons gleichnamiger Inszenierung. Eine meisterhafte Vertonung und Empfindung des großen Edgar Allan Poe…

2. Alan Parsons Project, Tales of Mystery and Imagination (1976). Wieder Poe und immer wieder Poe. Ich denke, kein Autor hat ich mehr beeinflusst. Eine meiner ersten Platten überhaupt. A dream within a dream.

3. Black Sabbath, Black Sabbath (1970). Grundsätzlich meine Initiation in die Musik. Also meine erste Band überhaupt. Alles beginnt mit Gewitter und Glockenschlägen.

4. Ozzy Osbourne, Randy Rhoads Tribute (1987). So tragisch die Ursache – das Live Album erscheint fünf Jahre nach dem tödlichen Flugunfall des 26-jährigen Gitarrengottes Rhoads – ist die Wirkung absolut erhebend. Man hört bei jeder einzelnen Schallwelle, dass die sehr unterschiedlichen Herren die Zeit ihres Lebens haben. Vielleicht das lebensbejahendste Album, das ich kenne.

5. Judy Garland, Judy Garland at Carnegie Hall (1961). Ein unfassbares Album der unsterblichen Göttin Garland. Schon mit dem erste Song legt sie die Latte so hoch, dass sie nur noch von ihr selbst übersprungen werden kann. Sie und Sammy Davis Junior sind meines Erachtens die größten Entertainer, die es jemals gab. Judy, Judy, Judy …

6. Alice Cooper, Welcome To My Nightmare (1975). Vincent Price spricht auf diesem grandiosen Konzeptalbum ein voice-over zu Devil´s Food/The Black Widow. Später sollte Quincy Jones das wieder aufgreifen, um dem erfolgreichsten Album aller Zeiten den nötigen Schliff zu geben.

7. V.A., High Life (1982). ein Sampler aus den Achtzigern, der eine magische Anziehungskraft auf mich ausübt. Kann man nichts machen … darauf unter anderen: ABC – The Look Of Love, Roxy Music – Avalon, Frida- I Know There´s Something Going On, Yazoo – Don´t Go, Depeche Mode – Leave In Silence, …

8. Depeche Mode, Some Great Reward (1984). Ein Meilenstein aus weißem Vinyl.

Dann können Filmsoundtracks eine mannigfaltige Projektionsfläche darstellen. Man muss sie aber von den Bildern des Films loslösen können, sonst funktioniert das nicht. Da wären immer wieder:

9. Neil Young, Dead Man (1996).

10. Jonny Greenwood, There will be blood (2007).

11. V.A., Shining (1980). Im Grunde höre ich überhaupt recht viel György Ligeti und Krzysztof Penderecki im Atelier.

12. V.A., Eyes Wide Shut (1999). Die absoluten Meisterwerke Kubricks.

13. Philip Glass, Dracula (Neuvertonung 1999). Hätte Glass nur das gemacht, wäre er schon legendär. Es gibt aber zum Beispiel auch noch Einstein On The Beach

 

 

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