Der Berliner Fotograf Philippe Gerlach (*1982) wird auf LÜCKE von jetzt an regelmäßig künstlerische Positionen vorstellen. Im Mittelpunkt steht dabei die Fotografie. Beispielsweise die Frage, ob es mit alltäglichen, klischeeisierten Motiven noch möglich ist, die Panzer der Gewöhnung zu durchbrechen.
Mal abgesehen davon, dass mich die Bilder anderer Fotografen meist mehr interessieren als meine eigenen, bin ich zum Schreiben nicht wirklich qualifiziert – und da ich mich im geschriebenen Wort nicht sehr wohl fühle, werde ich meine Ideen, soweit es geht, mit Links illustrieren, in denen die Künstler selbst zu Wort kommen.
Um es gleich am Anfang hinter mich zu bringen: Das meist fotografierte Phänomen überhaupt ist der Sonnenuntergang. Natürlich. (… ich selbst habe den Winter hauptsächlich in Berlin, Norwegen und Litauen verbracht, weswegen ich IRL schon länger keine aufregenden mehr gesehen habe.) Trotzdem gibt es Möglichkeiten.
1. Penelope Umbrico
Sie hat sie alle. Auch die aus eurem letzten Urlaub.
Penelope Umbrico hat die Sonnenuntergänge gesammelt, die User auf die (mittlerweile antiquierte) Plattform flickr hochgeladen haben und überwältigt den Betrachter mit großflächigen Ansammlungen crowdgesourcten Gelbs.
2. Trevor Paglen
Trevor Paglen will das fotografieren, was versucht, unentdeckt zu bleiben. Ich empfehle den ganzen Talk Art as Evidence, aber von 19:33 an geht es speziell um die Drohnenarbeit.
3. Hans-Christian Schink
Hans-Christian Schink nutzt Solarisation (eine extreme Form, Negativmaterial überzubelichten), um die Sonne wie eine Neonröhre über die Landschaft hovern zu lassen.
Hans-Christian Schink im Gespräch mit Dorothea Ritter.
4. Paul Graham
Paul Graham im Talk bei Pier 24 Photography, ab 6:42…
5. Doug Rickard
Für das Projekt A New American Picture hat sich Doug Rickard durch den Bildwust von Google Street View gegraben, um mit dem aufgepixelten und harsch verwaschenen Portrait eines trostlosen Amerikas wieder aufzutauchen.
Künstlergespräch bei Aperture Foundation.
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Philippe Gerlach (*1982) lebt in Berlin.
Webseite.
Danke, ich bin neugierig geworden und kann mich weiter informieren . Ein gutes Konzept, das eine interessante Auswahl bietet, Kunst und Künstler sprechen lässt und mir eine eigene Einschätzung zutraut…mehr bitte!